Freitag, 31. Oktober 2014

Mein Status SuB-Abbau-Challenge November/Dezember

Meine Fortschritte/Leseliste bei der "Ich bau eine Stadt für dich Challenge"
(Stand 01.01.2015)


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Herzstraße
Colleen Hoover - Weil ich Will liebe
Friedhofstraße
Raimon Weber - Kuckucksmörder
Alexander Hartung - Vor deinem Grab
Ulrike Rylance - Todesblüten
Sturmstraße
Ulrike Rylance - Eiskaltes Herz
Flughafen

Lindenstraße
 
Ulmenstraße
Juliet Ashton - Ein letzter Brief von dir
Virna DePaul - Hauchnah
Eva Völler - Zeitenzauber Die magische Gondel
Eva Völler - Zeitenzauber Die goldene Brücke
Ulrike Rylance - Villa des Schweigens 
 
Weihnachtsmarkt
Sarah Morgan - Winterzauber wider Willen
Marktplatz
Guillaume Musso - Sieben Jahre später
Peter Kürsteiner, Thomas J. Lindemann - 8 Jahre Fieber
Johanna Friedrich - Winterfeldtstraße, 2. Stock
Die drei ??? - Das Rätsel der Sieben 
 
Rathausplatz
 
HBF
 
Laotse-Straße
 
Robb-Straße
 
Fitzek-Straße
Horst Evers - Schwitzen ist wenn Muskeln weinen (Hörbuch)
Horst Evers - Mehr vom Tag (Hörbuch) 
 
Parkplatz

Cornelia Funke - Weihnachtszauber in Hammaburg
Hofstraße
René Freund - Mein Vater der Deserteur
Reihenhausstraße
Max Bentow - Der Federmann
Die drei ??? - GPS-Gangster
Deana Zinßmeister - Der Pestreiter
Janet Evanovich - Traumprinzen und Wetterfrösche
Die drei ?? - die Spur des Schachspielers
Robyn Carr - Grace Valley Im Schutz des Morgens
Die drei ??? - Die Straße des Grauens
Sonja Liebsch - Wadenbeißer
Die drei ??? und der Eisenmann
Annegrit Arens - Die Maybachs Mädchenspiele 
 
Busbahnhof
 
Walter-Moers-Straße
Sonia Laredo  - Das Glück der Worte
Nina George - Das Lavendelzimmer 
 
Büchermeile
Kerstin Gier - Silber Das zweite Buch der Träume (Hörbuch)
Rebecca-Gable-Straße
Robert Galbraith - Der Ruf des Kuckucks
Rebecca Maly - Ein Haus am Kahu River
Nicole C. Vosseler - Zeit der wilden Orchideen
Charlotte Lyne - Kinder des Meeres (210 S.) 
 
Strom
Horst Evers - Hinterher hat man's meist gewusst (Hörbuch)
Hans Rath - Manchmal ist der Teufel auch nur ein Mensch (100 S.) 
 
Simmel-Straße
Marisha Pessl - Die amerikanische Nacht
Doris Lessing Straße
 
Spielberg-Straße
Paul Rosenhayn - Elf Abenteuer des Joe Jenkins
David Foenkinos - Nathalie küsst 
 
Hafen
 
Maria-Rilke-Allee
Jeremias Gotthelf - Die schwarze Spinne
Horst Evers - Kängt ein Guruh Lyrik meets Comedy (Hörbuch)
Stefan Zweig - Schachnovelle
E.T.A. Hoffmann - Nußknacker und Mausekönig 
 
Jane-Austen-Allee

Wasser
Anna Koch, Axel Lilienblum - Ich bin da, aber die Haustür nicht
Ellen Berg - Ich will es doch auch
Die drei ??? - und das Phantom aus dem Meer
Horst Evers - Die Welt ist nicht immer Freitag
Rudolf Jagusch - Die Sau ist tot
Gavin Extence - Das unerhörte Leben des Axel Wood oder warum das Universum keinen Plan hat
Michelle J. Moore - Kiana Das Band der Träume
Christoph Maria Herbst - Ein Traum von einem Schiff (Hörbuch)
Elli H. Radinger - Der Wolf am Fenster
Tad Williams - Die dunklen Gassen des Himmels (Hörbuch 401 Min.)
Anika Beer - Wenn die Nacht in Scherben fällt (74 S.)

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Liveticker - SuB-Abbau- Challenge Nov/Dez

Auswertungen/Statistiken zur Challenge Ich bau eine Stadt für dich


Übersicht über die Punkte ohne die Sonderpunkte



Übersicht über die Belegung der Straßenkomplexe pro Team




Übersicht über die Belegung der Spielfelder je Gruppe



Hier kommt ihr noch einmal zum Spielbrett und hier geht zurück nach Lovelybooks in unsere Gruppe.





Montag, 27. Oktober 2014

Ankündigung und Spielbrett - SuB-Abbau-Challenge November/Dezember 2014

Ich bau eine Stadt für dich 

Im November startet wieder eine tolle SuB-Abbau-Challenge auf Lovelybooks mit den Thema "Ich bau eine Stadt für dich", die ich für die Monate November und Dezember organisiert habe. Alle Teilnehmer/innen können sich hier auf meinen Bücherblog das Challenge-Spielbrett und die Teamtrikots anschauen und herunterladen.

Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Challenge und hoffe wir werden schöne Städte erbauen.


Spielbrett:














Teamaufteilung:

Wir lesen in drei Teams gegeneinander und für spezielle Sonderpunkte eigentlich diesmal auch im Team miteinander. Teamarbeit wird in dieser Challenge großgeschrieben. Wie soll man sonst auch eine Stadt aufbauen ;-)
 



Hier also auch eure Teamtrikots für jeden der sich entsprechend umziehen möchte. Die Zuteilung zu den jeweiligen Teams ist ja selbsterklärend.

Alle Regeln für diese Challenge findet ihr noch einmal in der Gruppe bei Lovelybooks

Der Liveticker wird im November online gestellt.

Kleiner Tipp: Der häufigere Weihnachtsmarktbesuch im November könnte sich diesmal lohnen ;-)
 


Donnerstag, 23. Oktober 2014

Gastrezension - Totensonntag von Andreas Föhr

Mord verjährt nicht

„Was machst denn für einen Scheiß?“, sagte Wallner, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte. „Kannst du atmen?“

Nissl nickte und ergriff den Ärmel von Wallners Daunenjacke. „Mir ist kalt“, sagte er, während er Wallner zu sich zog. Der nahm ein Zittern wahr, das so dezent war, dass Wallner es in der ersten Aufregung nicht bemerkt hatte.

„Bleib ruhig. Die sind gleich da. Dann holen wir einen Krankenwagen.“ Wallner sah hinunter zu der Stelle, an der der Bergpfad endete und die Forststraße begann. Hier würden in wenigen Minuten einige Fahrzeuge der Polizei eintreffen. Und in einem davon wäre ein Funkgerät, hoffte Wallner, und es kam ihm der Gedanke, dass man alle Polizisten mit Mobiltelefonen ausrüsten sollte. Dann hätte er längst einen Notarzt verständigen können.

„Ich muss dir was sagen“, flüsterte Nissl.

„Beweg dich nicht so viel. Und spar dir den Atem.“ Wallner zog seine Daunenjacke aus und deckte sie über Nissl. Der hörte nicht auf zu zittern, und jetzt fing auch Wallner damit an. Der Föhn hatte nachgelassen, und die Temperaturen bewegten sich langsam auf den Nullpunkt zu.

„Den Sarg aus Glas … ich … ich hab den wirklich gesehen.“

„Wenn du wieder gesund bist, dann zeigst du ihn mir. Einverstanden?“

„Bist a anständiger Kerl.“ Er nahm Wallners Hand. Nissls Hand war erstaunlich weich und kalt wie der Tod. „Zieh die Jacke wieder an. Ich brauch sie nicht.“ „Du brauchst sie“, sagte Wallner und spähte den Berg hinab, ob sich nicht von irgendwo Lichter näherten oder Motorengeräusch zu hören war.

„In dem Sarg liegt eine Frau. Sie … sie hat ein Loch im Kopf. Von einer Kugel.“ Nissl konnte nicht weitersprechen. Er hustete und hielt sich die Hand vor den Mund. Die Hand färbte sich schwarzrot, ebenso Nissls Mund. Wallner versuchte, ihn mit einer Geste zu beschwichtigen.
„Komm, bitte! Halt dich ruhig. Wir gehen zusammen zu deinem Sarg. Wenn das hier vorbei ist. Versprochen.“

„Ich geh nirgends mehr hin“, hauchte Nissl. „Sankt Veit. Hörst du? Der Sarg ist in Sankt Veit, im Keller.“ Er starrte Wallner mit aufgerissenen Augen an und quetschte dessen Unterarm mit der blutverschmierten Hand. „Ich hab die Frau auf dem Gewissen!“

Der alte Nissl, der hier so dramatisch stirbt, war Wallner und seinem Kollegen Kreuthner gut bekannt. Ein kleiner Ganove, Alkoholiker, ohne festen Wohnsitz und mit einem beachtlichen Vorstrafenregister, was Einbrüche und Diebstähle angeht. Aber dass er einen Menschen auf dem Gewissen haben soll, kann sich niemand vorstellen. Und was soll diese Sache mit dem gläsernen Sarg, in dem schneewittchengleich eine Tote liegen soll? Als die beiden Beamten dem Hinweis nachgehen, stoßen sie auf ein Verbrechen, dessen Aufklärung sie weit in die Vergangenheit führen wird – bis hin zu einem Maitag des Jahres 1945…

Diesen Krimi habe ich förmlich eingeatmet! Der Schreibstil war sehr angenehm und kurze Kapitel führten dazu, dass ich immer „nur noch eins“ mehr lesen wollte. Sehr spannende Abschnitte wechselten mit Passagen voller trockenem Humor ab und immer wieder gab es Rückblenden in das Jahr 1945, bei deren Dramatik mir teilweise ganz anders wurde. Der Krimi selbst spielt im Jahr 1992, was insofern bedeutsam ist, als dass es noch reichlich Zeitzeugen für das Ende des zweiten Weltkriegs gibt. Und Beteiligte.

Wie ist das, wenn jemand, den man kennt, mit dem man vielleicht sogar verwandt ist, eine SS- oder SA-Vergangenheit hat? Viele von ihnen haben sich nach dem Krieg wieder eine „normale“
bürgerliche Existenz aufgebaut und haben kein großes Interesse daran, über ihr früheres Leben zu reden. Wallner und Kreuthner haben es nicht leicht, die Geister der Vergangenheit aufzuscheuchen. Dass sie aber auf einem guten Weg sind, merken sie schon bald, denn auf den „alten“ Mord folgt ein aktueller. Eins ist doch klar: Wer im Jahre 1945 keine Skrupel hatte, der kennt sie auch 1992 nicht. Obwohl es auch Verdächtige jüngeren Alters gibt… Ein kniffliger Fall!

Die Charaktere bieten uns das beliebt-bewährte grundverschiedene Ermittler-Duo, hier noch gewürzt mit einer recht unkonventionellen Staatsanwältin. Wallner ist der leicht spießige, überaus korrekte Typ und Kreuthner, nun ja, das genaue Gegenteil.  Alle Freunde von ihnen werden sich freuen, die beiden hier mal als ganz junge Beamte zu erleben. Und wer sich immer schon mal gefragt hat, wieso Wallner ständig friert, erhält in diesem Buch die Antwort darauf.

Auch wer Regionalkrimis mag, kommt hier auf seine Kosten. Die bayerischen Schauplätze liefern schöne Landschaftsbeschreibungen, uriges Brauchtum und Dialekt. Ein Nichtbayer (so wie ich) muss aber keine Verständnisprobleme fürchten, denn auch wenn Sätze wie „Du! Du kannst mir mal an Schuah aufblasen!“ nicht zu meinem Sprachgebrauch gehören, kann ich ihre Aussage doch problemlos nachvollziehen ;-)

Die Auflösung war schlüssig, die Handlung ließ mich lange miträtseln und brachte sowohl überraschende Wendungen als auch die ein oder andere „Hände-über-dem-Kopf-zusammenschlag“-Situation. Fazit: Spannend, unterhaltsam und anspruchsvoll – dieser Krimi ließ bei mir keinen Wunsch offen.

© Manu

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Still von Zoran Dvrenkar

Lesen auf eigene Gefahr

Bei diesem Buch finde ich es sehr schwer die Inhaltsbeschreibung selbst zu verfassen, weil ich für den zukünftigen Leser des Buches einfach zuviel verraten würde. Möchte ich doch keinem anderen Leser die Spannung stehlen und aus diesem Grund übernehme ich ausnahmsweise einfach mal ganz stur den Klappentext:

"Wenn die Seen schweigen, kommt der stille Tod. Ein Mann, der seine Tochter sucht und dabei seine Identität verliert. Ein Mädchen, das seit sechs Jahren reglos aus dem Fenster schaut und darauf wartet, dass ihr jemand den Schlüssel zu ihrer Erinnerung bringt. Vier Männer und eine Mission, die aus Hunger und Disziplin besteht und keine Opfer scheut. Ein Winter in Deutschland, ein See im Wald und Schatten, die sich unter dem Eis bewegen."

Als mir dieses Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag angeboten wurde, da wollte ich das Buch sofort lesen. Die Leseprobe hatte mich total neugierig gemacht. Zu Beginn des Thrillers wusste ich erst einmal nicht genau wohin die Geschichte führen würde. Eigentlich eine gute Voraussetzung für einen Thriller. Was dann passierte darauf war ich nicht vorbereitet.

Der Autor Zoran Dvenkar erzählt diese Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln bzw. Erzählperspektiven. Erst nach und nach erschließt sich dem Leser auf grausamste Weise eine extrem emotional geladene und auch sehr aufwühlende Geschichte. Mit jeder Seite kam ich unglaublichen Geschehnissen und Ereignissen auf die Spur, die mich als Leser staunend, aber vor allem auch sehr verstört zurückgelassen haben.

Als ich ins Buch abgetaucht bin, da bin ich wirklich lange im Buch und in der Geschichte verschwunden. Es war sogar sehr problematisch sich von der Geschichte wieder zu lösen. Ich war extrem gereizt als mich mein Mann beim Lesen unterbrochen hat. Ein bisschen so als wäre die Geschichte auf mich übergeschwappt.

Mir hat der Erzählstil von Zoran Drvenkar insgesamt sehr gut gefallen, mich gut unterhalten und auch emotional tief bewegt. Er hat mich total erwischt, mit meinen Ängsten gespielt und mich dadurch irgendwie an die Geschichte gefesselt. Dieser Thriller verdient die volle Punktzahl und ich gebe natürlich eine Leseempfehlung.

© claude


Halloween-Gewinnspiel

Bald ist Halloween und ich nähere mich dem 25.000 Seitenaufruf meines Blogs. Aus diesem Grund möchte ich einige meiner bereits im letzten Jahr gelesenen Bücher verlosen und mit Euch so Halloween feiern. Insgesamt verlose ich folgende vier Bücher.




Wenn ihr etwas über den Inhalt und meine Meinung zu diesen Büchern erfahren wollt, dann schaut euch doch einmal meine Rezensionen dazu an. Ihr findet die Rezensionen hier:

Sarah Wedler, Nadine d'Arachart - Nebelflut 

Jeanette Øbro, Ole Tornbjerg - Schrei in Flammen 

Stuart Neville - Racheengel  

Sam Millar - Die satten Toten

Achtung: Ihr dürft gerne mehr als ein Buch als Wunschbuch im Kommentarfeld angeben.

Teilnahmebedingungen:
  • Es wäre zusätzlich sehr schön, wenn ihr meinem Blog folgen würdet. Ist für die Teilnahme an der Verlosung aber nicht zwingend notwendig. 
  • Bitte schreibt einen Kommentar unter diesem Artikel und sagt mir für welches Buch oder welche Bücher (Mehrfachnennungen sind möglich, aber ihr könnt nur ein Buch gewinnen) ihr Euch bewerben wollt. (Ohne einen hinterlassenen Kommentar könnt ihr an diesem Gewinnspiel nicht teilnehmen)!
  • Die Versendung des Gewinns wird nach dem Ende des Gewinnspiels innerhalb von Deutschland, Österreich und der Schweiz erfolgen. 
  • Du solltest bereits 18 Jahre alt sein oder die Erlaubnis deiner Eltern zur Teilnahme an dem Gewinnspiel haben.
  • Dieses Gewinnspiel geht bis zum 31.10.2014 23:59 Uhr.
  • Die Verlosung der Bücher und die Bekanntgabe der Gewinner wird dann am 01.11.2014 hier auf dem Blog erfolgen. Bitte schaut dann selbst hier vorbei, ob ihr zu den Gewinnern gehört und gebt mir dann per PN/Email eure Adressen bekannt. 
  • Solltet ihr Euch innerhalb einer Woche nicht melden und ich die Bücher nicht versenden kann, dann werde ich den jeweiligen Buchgewinn wieder verloesen. 
Ich wünsche euch viel Glück, eine gruselige Halloweenzeit und ich würde mich freuen wenn ihr zahlreich mitmachen würdet.

Es ist jetzt ausgelost. Die Gewinner findet ihr hier.

Dienstag, 21. Oktober 2014

Jetzt spricht Dylan Mint und Mr. Dog hält die Klappe von Brian Conaghan

Oder wie lege ich Mr. Dog an die Leine?

Dylan Mint ist erst 16 Jahre alt und er hat Tourette. Seine Anfälle kann er nur schwer kontrollieren und immer wenn er einen dieser Anfalle hat komm Mr. Dog zum Vorschein. Er bellt, flucht und Dylan kann Mr. Dog nicht kontrollieren. Aber das Leben ist nicht immer fair. Dylan erfährt, dass er bald sterben muss. Er hat nur noch 6 Monate zu leben und so fasst er einen Entschluss. Er macht eine Liste mit Dingen die er noch erledigen will. Dazu gehört, dass er einen neuen Freund für seinen besten Freund Amir sucht. Sein Vater soll wieder aus Afghanistan zurückkommen und er will noch mit Michelle Malloy schlafen. Keine leichten Aufgaben, aber Dylan gibt niemals auf und wird schließlich von Leben noch einmal überrascht.

Dieses Buch nimmt sich dem Thema Tourette auf eine ganz neue und unkomplizierte Art an. Der Autor schafft es auf witzige Weise das Leben von Dylan näher zu beleuchten und den Lesern auf unkonventionelle Art einen Einblick in ein tourettegeplagtes Dasein zu geben. Dylan ist ein sehr sympathischer, interessanter aber auch etwas unsicherer Jugendlicher, der sein Leben noch vor sich haben sollte.

Als er erfährt, dass er nur noch 6 Monate zu leben hat macht er sich als erstes Sorgen um seinen besten Freund Amir. Wer kann der neue beste Freund für Amir werden? Dieses Problem zu lösen scheint nicht einfach zu werden. Diese Sorge um Amir hat mich sehr gerührt und gezeigt wie wichtig Dylan diese Freundschaft ist. Auch sein Interesse an seiner Mitschülerin Malloy zeigt, wie normal Dylan doch eigentlich ist und das er sich mit den gleichen Dingen auseinandersetzen muss, wie auch andere Jugendliche. Sein Tourette macht es aber nicht immer einfach für ihn. Eher steht es ihm im Weg und stellt ihm immer wieder ein Bein. Auch um seine Mutter macht sich Dylan Gedanken. Wie wird es ihr gehen wenn Dylan nicht mehr da ist.

Alles in Allem ist in der Geschichte von Dylan der Schreibstil eher unspektakulär, aber da der Erzähler, also Dylan ein Jugendlicher mit Tourette ist, finde ich den Erzählstil sehr angemessen gewählt. Andere Erzählweisen hätten irgendwie nicht zum Stil der Geschichte gepasst. Gerne empfehle ich dieses Buch von Brian Conaghan weiter und bewerte dieses Buch mit 8 von 10 Punkten.

© claude

Sonntag, 19. Oktober 2014

Randnotiz - Statusupdate

Manchmal läuft nicht alles wie geplant

Ich muss mich einmal hier auf meinem Blog entschuldigen. In den letzten Wochen habe ich es nicht geschafft wie gewohnt meine Rezensionen zu schreiben und zu veröffentlichen. Grund dafür waren einige persönliche und berufliche Veränderungen. Auch die Messevorbereitung und schlußendlich der Besuch dieser haben mich stark eingespannt.

Aber ich verspreche, dass ich in den nächsten Wochen versuchen werde wie gewohnt 2 bis 3 Rezensionen pro Woche zu veröffentlichen.

Für nächste Woche habe ich es mir fest vorgenommen endlich die Rezensionen für folgende Bücher zu schreiben:
  • Caren Benedikt - Die Kerzenzieherin
  • Beatrix Mannel - Der Klang der blauen Muschel
  • Eric Berg - Das Küstengrab
  • Teri Wilson - Ausgerechnet Mr. Darcy
  • Zoran Dvrenkar - Still
  • Mila Roth - dein Freund und Mörder
Mal schauen wie weit ich komme und weitere Rezensionen werden nach und nach folgen. Versprochen.

© claude

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Gastrezension - Die tödliche Tugend der Madame Blandel von Marie Pellissier

Eine sehr spezielle Ermittlerin

„So wie er war konnte sie den Raum auf keinen Fall lassen, auch wenn die Szenerie im Dämmerlicht schon weniger hässlich wirkte. Lucie musste Ordnung schaffen! Bestimmt würde die äußere Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes eine heilsame Wirkung auf das Innenleben der Eheleute haben. … Zurück im Schlafzimmer räumte sie den Tisch ab, steckte den Blister in ihre Schürze, nahm die zwei Kelche in die Hand und brachte sie in die Küche. Lucie wusch und trocknete die Gläser sorgfältig ab und stellte sie in die Vitrine. … Sie legte Vanessas Kleidung ordentlich über den Stuhl. Dann machte sie sich daran, die schwarzen Tücher von den Betten zu lösen, was viel schwerer war, als sie vermutet hatte. An diesen Knoten musste jemand sehr stark gezogen haben. … Sie stopfte die Tücher in ihre Schürze, zog das Bett ab und bezog die Decken mit den frisch gebügelten Laken. Es duftete herrlich und sah so frisch gemacht aus wie das Bett eines Hotelzimmers…“

Lucie hatte es doch gut gemeint. Obwohl sie eigentlich nur die Gardienne ist, ist das Haus am Place des Vosges Nr. 3 seit über 40 Jahren ihre Heimat, den Menschen dort fühlt sie sich eng verbunden. Sie sorgt nicht nur für die Postverteilung und die Sauberkeit, sondern kennt manchen Bewohner schon sein ganzes Leben lang. Auch Justinien Blandel hat sie schon Pflaster auf die Knie geklebt, als er ein kleiner Junge war. Als sie nun in seinem Schlafzimmer die Spuren eines offensichtlichen Ehebruchs seiner Frau entdeckt, erwacht ihr Beschützerinstinkt. So macht sie gründlich sauber und räumt alles weg, was dem armen Justinien Schmerzen bereiten könnte.

Dumm nur, dass kurz danach die untreue Vanessa Blandel ermordet aus der Seine gezogen wird. Lucie wird klar, dass sie vermutlich nicht nur wichtige Spuren beseitigt hat, sondern sich damit auch selber verdächtig gemacht hat. Da gibt es nur eine Lösung: Sie muss selber den Täter finden.

Diese Lucie hatte gleich mein Herz gewonnen. Sie erschien mir wie eine Seele von Mensch, ausgestattet mit dem Wunsch, bei jedem Mitmenschen etwas Nettes zu entdecken. Unerschütterlich bemüht sie sich sogar um die Personen, die sie selbst schlecht behandelten. Vermutlich kann man ihr ein Übermaß an Naivität zuschreiben. Das sorgt auch dafür, dass sie immer wieder in haarsträubende Situationen gerät. Manches Mal dachte ich: „Oh nein! Sie wird jetzt doch wohl nicht…“ oder „Was tut sie denn jetzt schon wieder?“ Dabei kann sie durchaus pfiffig schlussfolgern, kommt auf gute Ideen. Und sie ist mutig, nicht selten zum Leidwesen ihrer Familie. Ihrem Mann und den Kindern verlangt sie mit ihrer Art, sich und ihre Gesundheit unter „Ach, anderes ist wichtiger“ einzusortieren, einiges ab. Aber letztlich ist sie eine Frau, der man wohl nicht böse sein kann.

Die Polizei, insbesondere der ermittelnde Commissaire, kommt dafür hier umso schlechter weg. Natürlich ist mir klar, dass hieraus ein besonderer Reiz entstehen soll, aber es war mir ein bisschen zu viel des Guten. Sicher sollte Lucie bei ihren Ermittlungen der Polizei überlegen sein, aber der Commissaire erschien mir einfach zu unbeholfen, um realistisch zu sein. Amüsant waren die Passagen mit ihm trotzdem. Vor allem, wenn Lucie ihn nötigt, mit ihr gemeinsam die Bettwäsche zusammenzulegen ;-)

Auch sonst gefiel mir der Krimi gut. Auf Blut muss der Leser hier verzichten, aber dafür ergeben sich im Laufe der Handlung immer neue Aspekte und Tatverdächtige. Eine Weile dachte ich, dass hier beinahe jeder irgendetwas zu verbergen hat. Das machte die Lektüre für mich interessant und spannend.

Was zudem schön war, war die französisch-leichte Grundstimmung im Buch. Irgendwie bekam ich ständig Lust, jetzt sofort nach Paris aufzubrechen ;-) Ich konnte mich über liebevolle Beschreibungen von Gebäuden und Plätzen freuen, Clochards beobachten und bei dem häufigen Auftischen landesüblicher Köstlichkeiten Appetit bekommen.

Fazit: Charmant, amüsant, intelligent und unterhaltsam – mir hat dieser Krimi mit einer sehr speziellen Ermittlerin gut gefallen. Dürfte aber nichts für strenge Anhänger der harten Linie sein.

© Manu

Freitag, 10. Oktober 2014

Mein erster Fachbesuchertag auf der Frankfurter Buchmesse

Mein erster Tag auf der Buchmesse 2014. Fachbesuchertag, Donnerstag der 09.10.2014. Ich bin aufgeregt. Habe ich doch so viel Gutes von der Messe gehört. Viele Fragen schwirren in meinem Kopf herum. Was wird mich wohl alles erwarten? Werde ich einige schöne Bücher mit nach Hause nehmen können? Werde ich mit einigen Verlagspersonen Kontakt aufnehmen bzw. werde ich Verlage für eine Zusammenarbeit mit meinem Blog gewinnen können? All diese Fragen beschäftigen mich als ich mich auf den Weg vom Bus zu den Messehallen aufmache.

Karten vom dotbooks Verlag
Zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass dieser Tag sehr erfolgreich, aber auch körperlich furchtbar anstrengend wird. Ich war auf die geballte Büchergewalt nicht vorbereitet, die auf mich einstürmen würde. All die Eindrücke und Impressionen haben mich überfordert, aber zugleich auch glücklich, wirklich sehr glücklich gemacht und ins Taumeln gebracht. Schweifen meine Gedanken zurück an diesen Tag habe ich jetzt noch ein Lächeln im Gesicht. Glückshormone überfluchten mich. Es ist einfach herrlich und für kurze Zeit vergesse ich meine Rückenschmerzen, die ich seit gestern habe.

Gleich zu Beginn komme ich an den Stand des dotbooks Verlag. Dort werde ich super freundlich begrüßt und der Button "Lies dich glücklich" entspricht genau dem Gefühl, welches ich seit meiner Kindheit bei jedem Buch erleben durfte. Schnell noch bei einem Gewinnspiel mitgemacht und die wunderschönen Karten vom Stand mitgenommen. Schließlich liebe ich Postkarten und freu mich auf jedes Postkartenwichtel wie ein kleines Kind.

 Meine Rezensionsexemplare und Lesezeichen
Dann geht alles sehr schnell und ich kann mich fast gar nicht mehr erinnern an welchen Ständen ich vorbeigekommen bin, mit wem ich gesprochen habe, wer mir Rezensionsexemplare gegeben hat. Aber eines weiß ich gewiss. Es waren sehr viele Stände, viele Visitenkarten und Postkarten wanderten in meinem Rucksack und noch mehr Bücher fanden den Weg zu mir. Einfach herrliche 5 Stunden bin ich über die Messe gelaufen, durfte kurz Ralf Schmitz lauschen, habe Robert Seethaler gesehen und mit Elisabeth Büchle gesprochen. Eine tolle Zeit, die leider viel zu schnell endete.

Nach einer kurzen Verschnaufpause mit einem Snack nahm ich noch an einen Symposium zum Thema "Digitale Leseförderung" teil. Für meine berufliche Weiterbildung ein sehr spannendes und interessantes Themengebiet. Dann wurde es auch Zeit wieder Richtung Köln zu starten. 7 Stunden sind wie im Flug vergangen und ich bin ein bisschen traurig, dass ich es nicht geschafft habe in allen Hallen reinzuschauen und auch die Internet-Communities nicht zu besuchen. Aber was ich verpasst habe hole ich am Samsatg nach. Morgen werde ich beim dotbooks Verlag frühstücken sowie mit den Dryas Verlag Kaffee trinken und wenn ich es schaffe werde ich noch einige Freunde bei Lovelybooks treffen. Ich freue mich auf morgen und auf die nächsten Messe-Stunden.

© claude

Montag, 6. Oktober 2014

Autorenlesungen vor der Buchmesse

Bereits vor der Frankurter Buchmesse habe ich mich in die Nähe einiger Autoren gewagt. Ende September hatte ich die Möglichkeit zwei wunderbare, aber komplett unterschiedliche Lesungen zu besuchen. Interessant, dass beide Autoren in der Eifel leben.

Eine etwas andere Reise durch die Eifel mit Hans Jürgen Sittig 

Am 26. September 2014 war es endlich soweit. In der Stadtbücherei Bornheim gab es einen ganz besonderen Abend. Bei der diesjährigen Herbstlesung stellte der Schriftsteller, Fotojournalist und Schauspieler Hans Jürgen Sittig sein Buch mit dem Titel “Die eindrucksvolle Geschichte der Eifel” vor. Aus der Fülle von 320 Seiten trug er amüsante Sachverhalte auf kabarettistische Art und Weise vor. So erfuhren die Besucher dieser Veranstaltung etwas über die Geschichte der Eifel. Vom Urknall über die Römer- bis in die Neuzeit reichte diese fantastische und unterhaltsame Reise. Zusätzlich zeigte der Autor beeindruckende Bilder der Eifel. In der Pause gab es kleine Häppchen und Getränke.

Insgesamt eine wirklich sehr gelungene Autorenlesung. Bisher kannte ich noch kein Buch von Hans Jürgen Sittig, aber das möchte ich jetzt gerne ändern. Der Schriftsteller hat nicht nur einen Bildband und das Geschichtsbuch zur Eifel veröffentlich. Vielmehr gibt es bereits einige Krimis aus seiner Feder, die ich sehr gerne dieses Jahr noch lesen möchte.

Premierelesung von der Hexenschöffe in Rheinbach mit Petra Schier 

30. September 2014 19:30 Rheinbach in der Nähe vom Hexenturm haben wir uns versammelt. Wir sind die Fans von Petra Schier und wir warten gemeinsam auf die ersten Worte ihres neuen Buches, dem historischen Roman "Der Hexenschöffe".

Der Saal bzw. die Aula der katholischen Grundschule St. Martin ist gerammelt voll. Die Spannung steigt und schließlich beginnt Petra Schier kurz zu erklären, wie sie auf die Ideen für diesem Roman gekommen ist. Schon als 13 Jährige hat sie die Geschichte des Hexenschöffe Hermann Löher gestreift und seitdem eigentlich nie wieder richtig losgelassen. Immer wieder beschäftigt sie sich mit seinem Leben. Nach und nach keimt in ihr die Idee auf einen Roman über ihn zu schreiben. Über sein Leben, sein Wirken und seine Arbeit. Allein die Recherchearbeit für dieses Buch kostet Petra Schier 1 Jahr und 6 Monate. Eine lange Zeit.

Na dieser kurzen aber auch sehr spannenden Einführung zum Buch beginnt Sie zu lesen. Und diese ersten Minuten sie sind schockierend, grausam, atemraubend und einfach grässlich. Nein nicht weil Petra Schier nicht vorlesen kann. Das ist es nicht. Es liegt an der Thematik des Buches. Zu bildlich und realistisch beschreibt sie die Folterszenen im Prolog des Buches, dass es sanften Gemütern wohl nicht leicht Fallen wird dieses Buch ohne Tränen in den Augen lesen zu können. Die Autorin selbst gesteht uns in einer Lesepause, dass sie auch beim Schreiben manchmal eine Pause machen musste, um sich von den Grausamkeiten zu erholen.

Der Abend mit Petra Schier war nicht nur grausam, sondern eigentlich sehr schön und unterhaltsam. Schließlich nahm sie sich Zeit ihre Bücher zu signieren, einige Hintergründe zu erläutern und sich mit ihren Fans zu unterhalten. Aber der Abend und die vorgelesenen Szenen lassen die Zeit der Hexenverfolgung sehr lebendig in meinem Kopf zurück. Es hat mich nachdenklich gemacht, wie schnell man durch vermeintliche Freunde dann doch denunziert werden konnte.

Danke Petra Schier für diesen unvergesslichen Abend. Aber ich brauche jetzt noch ein paar Tage um mich an die Lektüre heranzutrauen.

© claude

Randnotiz Buchmessewoche 2014 in Frankfurt

Diese Woche ist für alle Buchliebhaber eine besondere Woche. Die Frankfurter Buchmesse beginnt und der interessierte Leser kann sich auf die Reise nach Frankfurt aufmachen und hier vieles über neue Bücher, Buchprojekte, Verlage im allgemeinen erfahren sowie den ein oder anderen Autoren persönlich kennenlernen.

In diesem Jahr bin ich das erste Mal auch auf der Buchmesse. Bereits am Donnerstag mache ich mich als Fachbesucher auf den Weg und versuche die Buchmesse zu erkunden. Aber auch am Samstag habe ich einige Termine auf der Messe arrangiert und hoffe doch einiges Neues für Euch mitzubringen. Ich wünsche allen eine schöne Woche und wer auch auf die Messe fährt der hat hoffentlich auch so viel Spaß wie ich.

© claude


Donnerstag, 2. Oktober 2014

Gastrezension - Der Mann mit den schönen Füßen von Arto Paasilinna

"Und es gewannen alle, die etwas besaßen, mit dem sie gewinnen konnten."

„Reeder Aulis Rävänder schätzte sich aus zweierlei Gründen glücklich. Er hatte einen guten Schlepper und eine gute Frau.“

Mit diesen Worten beginnt der neue Paasilinna, der kürzlich bei mir einzog. Dass ich ihn sofort kaufte, als ich ihn entdeckte, war überhaupt keine Frage, denn ich besitze eine vollständige Sammlung aller bisher auf Deutsch erschienen Bücher dieses finnischen Autors. Und auch diesmal wurde ich von der Lektüre nicht enttäuscht.

Wer zum ersten Mal ein Buch von Paasilinna liest, wird sich möglicherweise fragen, in welchem Zustand der Autor es wohl geschrieben hat. Tatsächlich ist die Handlung meist sehr skurril. In ihrem Mittelpunkt steht sehr häufig ein finnischer Mann, der sich irgendwie durchs Leben schlägt. Das Szenario, in dem das Ganze stattfindet, ist dabei gerne äußerst schräg. So auch hier.

Es geht also um den Reeder Aulis Rävänder. Das Eingangszitat stellt gleich klar, was die wichtigsten Dinge in seinem Leben sind. Wobei die Reihenfolge der kurzen Aufzählung schon Aussagekraft besitzt ;-) Rävänders Leben wird eines Tages völlig aus der Bahn geworfen, als ihn seine Frau nach 20jähriger Ehe verlässt. Als ihm auch noch klar wird, dass die angekündigte Scheidung ihm die Hälfte seines Vermögens und unter Umständen auch noch seinen Schlepper nehmen wird, ist die Verzweiflung groß. Als dann vor seinem Strandhaus, in das er sich betrunken und leidend zurückgezogen hat, auch noch ein totes Wildschwein angeschwemmt wird, greift er zum Telefonhörer und sucht Hilfe bei der Telefonseelsorge. Da er sich verwählt hat, landet er allerdings beim Fußpflegesalon von Irene Oinonen, die ihm nicht nur zuhört sondern spontan beschließt, sich um diesen Mann zu kümmern…

„Die Männer schienen einfach die normalen Missgeschicke im Leben nicht ertragen zu können, jedenfalls nicht nüchtern.“

Wer das bis hierhin schon schräg fand, der wird anschließend aus dem Staunen nicht mehr rauskommen, denn im weiteren Verlauf geht es um (unter anderem) einen Tierpräparator, einen Erpresser, eine Versammlung krimineller Erpressungsopfer und einen Mordanschlag. Paasilinna versteht es, all diese Dinge in eine Handlung einzuarbeiten, die sich wie nichts wegliest und auf jeder Seite Spaß macht.

Es sind seine Formulierungen, die mich immer wieder zum Lachen bringen. Sein tiefschwarzer Humor, mit dem er wirklich jedes Thema anpackt und dem absolut nichts heilig ist. Weswegen mit kleinen Seitenhieben so ganz nebenbei ausgeteilt wird: An Frauen, an Männer, an Minister, Kirchenvertreter, Reiche, Alkoholiker, Anhänger aller möglichen sexuellen Orientierungen, Banken, die Polizei und und und. Dabei ist alles leicht geschrieben und klingt selbst in den abwegigsten Schilderungen logisch. In diesem Buch hatte ich beispielsweise großen Spaß daran, wie akribisch eine Konferenz geplant und einberufen wird, bei der die oben erwähnte Versammlung krimineller Erpressungsopfer den weiteren Umgang mit dem Erpresser plant…

„Rävänder fand, dass man die Konferenz ein bisschen vorbereiten müsse, indem man zum Beispiel formuliere, um welche Probleme es gehe.
An zentraler Stelle stand die Entscheidung darüber, was man mit Iivonen machen sollte. Ihn gründlich vermöbeln? Ihn aus dem Land jagen? Ihn zu Tode erschrecken? Ihn lebenslänglich in Klaukkala gefangen halten? Ihn kastrieren? Ihn der Polizei übergeben? Oder ihn töten und ausstopfen? Möglichkeiten gab es viele, und dazu mussten die Teilnehmer auf dem Schiff Stellung nehmen.“

Paasilinna spielt mit menschlichen Schwächen. Keine seiner Figuren ist makellos, viele gerade deshalb so liebenswert. Gerne lässt er seine Figuren auch mal philosophieren. Dabei kommen herrliche Dinge heraus…

„Finnland hat in den letzten Jahren den Verstand verloren. In diesem Land wird nichts anderes getan als amerikanische Werbung geguckt und sinnlos geshoppt. Und dann wird die Jugend geisteskrank und nimmt Rauschgift in Überdosen. Früher hängte sich ein Mann zumindest noch auf, wenn es darauf ankam, aber heute lassen sich die Leute aus purer Faulheit in die Irrenanstalt einweisen.“

Eigentlich war das Einzige, was mir in diesem Buch gefehlt hat, Seppo Sorjonen. Dieser Charakter hat sich ja in den letzten Jahren zu einer Art Running Gag entwickelt, als Paasilinna-Fan ist man jedes Mal  gespannt, ob er in diesem Buch wieder auftauchen wird und wenn ja, welche Rolle er diesmal spielen wird. Der Grund für sein Fehlen ist wohl der, dass es sich bei diesem Buch um ein Werk von 1985 handelt, dass nun erstmalig auf Deutsch erschienen ist. Die Übersetzerin Regine Pirschel hat ohnehin noch einiges zu tun, denn Arto Paasilinna bringt seit 1972 praktisch jedes Jahr ein Buch heraus. Ich freu mich jetzt schon das nächste!

© Manu