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Sonntag, 14. Juli 2013

Morgen vielleicht von Jessica Soffer

Jeder ist auf der Suche nach Geborgenheit

Das ist die Geschichte von Lorca, die mit ihrer Mutter ohne ihren Vater von New Hamsphire nach New York gezogen ist. Sie ziehen zu der Schwester der Mutter und eigentlich sollte dies nur vorübergehend sein, aber auch nach Jahren wohnen sie noch immer zu dritt in der kleinen New Yorker Wohnung. Nancy Lorcas Mutter ist Köchin und sie hat einen tollen Job. Eigentlich sollte es Lorca und ihrer Mutter gut gehen, aber leider ist die Realität eine andere. Lorca wird von der Schule suspendiert, denn Lorca hat ein großes Problem. Sie verletzt sich selbst, damit die Schmerz in ihrem Inneren weniger werden. Ihre Mutter will sie auf ein Internat schicken. Um dies zu verhindern will Lorca ihr ihr Lieblingsgericht kochen. Es ist aber leider gar nicht so einfach dieses Rezept auch zu finden.

Das ist aber auch die Geschichte von Victoria, die vor Jahren aus dem Irak geflohen ist. Ihr Mann Joseph ist gerade gestorben und sie ist jetzt ganz allein. Ein Gefühl von Einsamkeit macht sich bei ihr bemerkbar. Sie träumt von ihrer kleinen Tochter, die sie vor über 40 Jahren zur Adoption freigegeben hat. Durch Zureden ihrer Nachbarin erklärt sie sich bereit einen Kochkurs zu geben. So lernt sie kurz nach Josephs Tod Lorca kennen, da diese auf der Suche nach dem Rezept bei ihr auftaucht. Die beiden lernen sich besser kennen und schon bald kommt ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrauen auf. Was wäre wenn Lorca ihre Enkeltochter wäre.

Die Geschichte von Jessica Soffer ist keine leichte Lektüre. Hier werden Themen angesprochen die nicht immer einfach zu verdauen sind. Aus welchem Grund gibt eine Frau ihr Kind zu Adoption frei? Warum ist ein 14 jähriges Mädchen so verzweifelt, dass es sich selbst verstümmelt? Wie kann es gelingen ohne seine große Liebe weiterzuleben?

In diesem Buch werden wichtige Themen behandelt und hinterfragt. Ein Buch dass zum Nachdenken anregt, aber auch einige tolle Weisheiten für den Leser bereit hält. Zum Beispiel auf Seite 112 "Das ist das Merkwürdige an Verlusten. Manchmal ist es die Abwesenheit einer Sache, die alles andere um sie herum erst Hervortreten lässt. So als schalte man ein Licht aus, um etwas zu sehen."

Trotz der Ernsthaftigkeit der Geschichte konnte ich dieses Buch gut lesen. Was auch daran liegen kann, dass die Autorin einen sehr angenehmen Erzählstil hat. Die Geschichte war von Anfang bis zum Ende spannend. Sie hat mich sehr gut unterhalten und nachdenklich, aber auch dankbar zurückgelassen.

Ich kann allen Lesern, die vor schwierigen Themen nicht zurückschrecken, dieses Buch nur ans Herzen legen. Ich vergebe für dieses Buch die volle Punktzahl und möchte mich bei der Autorin für dieses gefühlvolle Buch bedanken.

Ich gebe somit also 10 von 10 Punkte.

© claude


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