Sonntag, 26. Januar 2014

Der Gaukler von Thomas Ziebula

Die Geschichte des Gauklers David und der Schneiderstochter Susanna

Wir schreiben das Jahr 1622. Schon seit Kindertagen sind der Bauernsohn Hannes Stein und die Schneidertochter Susanna Almut miteinander befreundet. Aber schnell verbindet die Beiden mehr. Sie verlieben sich in einander. Dies wird leider von Susannas Eltern nicht gern gesehen, da sie protestantisch sind und Hannes katholisch erzogen worden ist. Susannas Vater überredet Hannes erst einmal seine Gesellenzeit und somit Wanderjahre hinter sich zu bringen bevor er noch einmal um Susannas Hand anhalten darf. Susanna verspricht Hannes auf ihn zu warten. Aber die Kriegsjahre machen es den Beiden nicht leicht und schlussendlich trennt sie der Krieg, als dieser das Heimatdorf der Liebenden erreicht.

Susanna flieht zu einem Teil ihrer Familie nach Heidelberg. Dort erhält sie bald Nachricht über Hannes Tod. Aber sie hat keine Zeit zum Innehalten, denn sie wird in den Kriegswirren von einer anderen Gefahr bedroht. Der charismatische Gaukler David hilft ihr zu fliehen und gewinnt schließlich auch ihr Herz. Schließlich heiratet sie David sogar. Aber dann muß sie erfahren, dass Hannes noch lebt....

Diese Geschichte von Thomas Ziebula ist ein sehr umfangreicher historischer Roman, der vom Autor sehr gut recherchiert ist. Schnell kann sich der Leser in die Kriegswirren und in Heidelberg in der Zeit des 17. Jahrhunderts einfinden. Man fühlt richtig die Ängste und Zweifel von Susanna, merkt ihr ihre Unentschlossenheit und Trauer auch an und kann sie nachempfinden.

Weiterhin zeigt uns Thomas Ziebula auch die wunderbare, aber nicht unkomplizierte Welt der Gaukler und ihre Probleme bei der Wanderung von Stadt zu Stadt auf. Hier kann der interessierte Leser einiges über den Beginn der Schauspielerei in deutschen Landen erfahren. Der Broterwerb fürs fahrende Volk war schwer und war meist nur mit einer zusätzlichen Gaunerei zu erreichen.

Leider hat sich der Autor in den über 600 seitigen umfassenden Roman auch hin und wieder in der Beschreibung seiner Figuren und der Umfeldbeschreibung regelrecht verloren. Dies hat dazu geführt, dass mir die Geschichte an einigen Stellen etwas zäh und langatmig vorgekommen ist.

Leider kann ich aus diesem Grund diese Geschichte nur mit 7 von 10 Punkten bewerten. Eine historische Reise ins 17. Jahrhundert mit viel Krieg, Kämpfen und einen Einblick in die Welt der Gaukler.

© claude


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