Freitag, 22. Mai 2015

Die Sturmrose von Corina Bomann

Ergreifendes Buch zum Thema Republiksflucht

Nach ihrer Scheidung will Annabel einen Neuanfang mit ihrer Tochter auf Rügen starten. Dort verliebt sie sich in den alten Kutter "Sturmrose". Sie träumt davon dieses Schiff zu restaurieren, doch leider fehlt ihr dazu das nötige Kleingeld. Auch Christian will die Sturmrose kaufen, denn ihn verbindet ein ganz besonderes Schicksal mit dem Schiff. Schnell wird klar gemeinsam könnte die Beiden das Schiff erwerben und restaurieren. Bei der Arbeit an dem Boot entdeckt Annabel einen über dreißig Jahren alten Brief, der die Geschichte einer jungen Frau und ihrer Flucht aus der DDR erzählt. Von diesem Schicksal stark bewegt macht Annabel sich auf Spurensuche und kommt dabei nicht nur dem Geheimnis der Sturmrose auf die Spur, sondern kommt auch der Wahrheit über die Vergangenheit von Christian und ihrer eigenen Kindheit immer näher.

Beim Lesen des Klappentextes dieses neuen Buches der Autorin Corina Bomann war mir, selbst aufgewachsen in der DDR, schnell klar, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen musste. Bereits die Leseprobe auf vorablesen.de hatte diesen Wunsch in mir dann noch einmal gefestigt.

Nach der Lektüre dieser ungemein bewegenden Geschichte bin ich sehr froh, dass ich das Schicksal der Protagonisten in diesem Buch nicht teilen musste. Auf extrem interessanter, aber auch einfühlender Art nähert sich die Autorin dem Thema Republiksflucht auf verschiedenen Ebenen an. Sie zeigt, dass es sehr viele Gesichter, Geschichten, Gefühle sowie auch Schicksale gibt und das  dieses Thema noch lange nicht ausreichend aufgeklärt und aufgearbeitet ist. Sehr geschickt verknüpft sie nach und nach die losen Fäden, webt eine sehr emotionale und tiefgreifende Geschichte, die mir Einblicke in die Seele möglicher Betroffener gegeben hat.

Nach dem Lesen habe ich einige Tage gebraucht, um die entstandenen Gefühle nach - bzw. ausklingen zu lassen und bin sehr froh, dass ich diesem Schicksal entgangen bin und bei meinen Eltern aufwachsen durfte. So schnell wie das Buch dann gelesen ist, so schnell lässt einen diese Geschichte dann aber auch nicht wieder los.

Ein wirklich hervorragend in Szene gesetzter zeitgenössischer Roman zum Thema Republiksflucht, der mich tief ergriffen zurücklässt. Von mir kann es in diesem Fall nur die volle Punktzahl geben und natürlich eine Leseempfehlung.

© claude


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