Einfach Menschen
„Nein, Jem, ich glaube, es gibt nur eine Art von Menschen. Einfach Menschen.“
Das Jahr 1935, ein kleines Nest namens Maycomb im Bundesstaat Alabama. Die 8jährige Scout lebt zusammen mit ihrem 12jährigen Bruder Jem und ihrem Vater Atticus Fink ein einfaches und beschauliches Leben…
„Die Menschen bewegten sich damals langsam. Sie schritten gemächlich über den Platz, schlenderten durch die umliegenden Läden und ließen sich bei allem Zeit. Ihr Tag hatte zwar auch nur vierundzwanzig Stunden, schien aber länger zu sein. Niemand beeilte sich, denn man konnte nirgends hingehen, es gab nichts zu kaufen, zumal man kein Geld hatte, und außerhalb von Maycomb war ebensowenig los.“
Mit dieser Beschaulichkeit ist es jedoch vorbei, als der Vater – ein Rechtsanwalt – die Verteidigung eines jungen Schwarzen übernimmt, der ein weißes Mädchen vergewaltigt haben soll. Für die Volksseele ist es sehr einfach, wer hier Recht und wer Unrecht hat. Nicht aber für Atticus Fink, der sich bemüht, bei all seinen Taten nur seinem Gewissen zu folgen und diese Einstellung auch seinen Kindern vermittelt. Die folgende Zeit wird nicht leicht für die Familie…
Die Erzählerin ist die 8jährige Scout. Schon bevor sie in die Schule kommt, hat sie Lesen gelernt und liebt nichts mehr, als die abendlichen Lesestunden mit ihrem Vater. Gleichermaßen phantasiebegabt wie intelligent beobachtet und hinterfragt sie die Geschehnisse um sie herum, die Ansichten und Handlungen der anderen. Was steckt zum Beispiel hinter all diesen Gerüchten um ihren Nachbarn Boo Radley, der nie sein Haus verlässt? Der angeblich wahnsinnig ist und zum Schutz seiner Mitmenschen drinnen angekettet wird? Sind die armen Leute, die nahe der Müllhalde leben, wirklich alle „Pack“ und warum sollen alle Nigger schlecht sein? Gerade in so einem kleinen Ort ist es nicht einfach, all diese Dinge nicht einfach hinzunehmen. Es kann sogar gefährlich werden.
„Wie konnten sie das tun? Wie konnten sie nur?“ – „Das weiß ich nicht, aber sie haben’s getan. Sie haben es vorher getan, sie haben es heute getan und sie werden es wieder tun. Und wenn sie’s tun, weinen anscheinend nur Kinder.“
Ein wunderbares Buch! Ich glaube, kein anderes habe ich so häufig gelesen. Seit gut 35 Jahren wohnt es in meinem Schrank, es hat mich als ganz junges Mädchen angesprochen und verzaubert mich noch heute. Herrlich geschrieben kann ich auch beim zigsten Lesen in den Worten und der Handlung versinken. Sicher ist die Thematik häufig ernst und deprimierend, aber es gibt Männer wie Atticus Fink und es gibt Kinder wie Jem und Scout. In ihnen liegt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
„Das habe ich auch gedacht, als ich so alt war wie du. … Aber wenn es nur eine Art von Menschen gibt, warum können sie dann nicht miteinander auskommen? Wenn sie alle gleich sind, warum haben sie dann nichts anderes im Kopf, als sich gegenseitig zu verabscheuen? Scout, so allmählich wird mir was klar. So allmählich wird mir klar, weshalb Boo Radley die ganze Zeit im Haus bleibt… Er tut’s, weil er drinbleiben will.“
© Manu
„Nein, Jem, ich glaube, es gibt nur eine Art von Menschen. Einfach Menschen.“
Das Jahr 1935, ein kleines Nest namens Maycomb im Bundesstaat Alabama. Die 8jährige Scout lebt zusammen mit ihrem 12jährigen Bruder Jem und ihrem Vater Atticus Fink ein einfaches und beschauliches Leben…
„Die Menschen bewegten sich damals langsam. Sie schritten gemächlich über den Platz, schlenderten durch die umliegenden Läden und ließen sich bei allem Zeit. Ihr Tag hatte zwar auch nur vierundzwanzig Stunden, schien aber länger zu sein. Niemand beeilte sich, denn man konnte nirgends hingehen, es gab nichts zu kaufen, zumal man kein Geld hatte, und außerhalb von Maycomb war ebensowenig los.“
Mit dieser Beschaulichkeit ist es jedoch vorbei, als der Vater – ein Rechtsanwalt – die Verteidigung eines jungen Schwarzen übernimmt, der ein weißes Mädchen vergewaltigt haben soll. Für die Volksseele ist es sehr einfach, wer hier Recht und wer Unrecht hat. Nicht aber für Atticus Fink, der sich bemüht, bei all seinen Taten nur seinem Gewissen zu folgen und diese Einstellung auch seinen Kindern vermittelt. Die folgende Zeit wird nicht leicht für die Familie…
Die Erzählerin ist die 8jährige Scout. Schon bevor sie in die Schule kommt, hat sie Lesen gelernt und liebt nichts mehr, als die abendlichen Lesestunden mit ihrem Vater. Gleichermaßen phantasiebegabt wie intelligent beobachtet und hinterfragt sie die Geschehnisse um sie herum, die Ansichten und Handlungen der anderen. Was steckt zum Beispiel hinter all diesen Gerüchten um ihren Nachbarn Boo Radley, der nie sein Haus verlässt? Der angeblich wahnsinnig ist und zum Schutz seiner Mitmenschen drinnen angekettet wird? Sind die armen Leute, die nahe der Müllhalde leben, wirklich alle „Pack“ und warum sollen alle Nigger schlecht sein? Gerade in so einem kleinen Ort ist es nicht einfach, all diese Dinge nicht einfach hinzunehmen. Es kann sogar gefährlich werden.
„Wie konnten sie das tun? Wie konnten sie nur?“ – „Das weiß ich nicht, aber sie haben’s getan. Sie haben es vorher getan, sie haben es heute getan und sie werden es wieder tun. Und wenn sie’s tun, weinen anscheinend nur Kinder.“
Ein wunderbares Buch! Ich glaube, kein anderes habe ich so häufig gelesen. Seit gut 35 Jahren wohnt es in meinem Schrank, es hat mich als ganz junges Mädchen angesprochen und verzaubert mich noch heute. Herrlich geschrieben kann ich auch beim zigsten Lesen in den Worten und der Handlung versinken. Sicher ist die Thematik häufig ernst und deprimierend, aber es gibt Männer wie Atticus Fink und es gibt Kinder wie Jem und Scout. In ihnen liegt die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
„Das habe ich auch gedacht, als ich so alt war wie du. … Aber wenn es nur eine Art von Menschen gibt, warum können sie dann nicht miteinander auskommen? Wenn sie alle gleich sind, warum haben sie dann nichts anderes im Kopf, als sich gegenseitig zu verabscheuen? Scout, so allmählich wird mir was klar. So allmählich wird mir klar, weshalb Boo Radley die ganze Zeit im Haus bleibt… Er tut’s, weil er drinbleiben will.“
© Manu
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